Bibliothek der Technischen Hochschule Wildau

Bewerbung zur Bibliothek des Jahres 2016

Die Mitarbeiter der Wildauer Hochschulbibliothek bewerben sich zusammen mit ihrem langjährigen Kooperationspartner, dem hochschulansässigen iCampus-Wildau als ein Team für den Preis zur Bibliothek des Jahres 2016. iCampus Wildau ist ein Kollegium aus Studierenden im Studiengang Telematik und Projektmitarbeitern unter Leitung von Frau Prof. Dr. Janett Mohnke. Das Kollegium ist fester Bestandteil der Hochschule und verantwortlich für die Entwicklung von webbasierten Tools und Informationsstrukturen auf dem Campus Wildau.

Den prestigeträchtigen Preis zur „Bibliothek des Jahres“ gewann das Bibliotheksteam 2012, was ihm seitdem von vielen Seiten her ununterbrochene Unterstützung zuteilwerden ließ. Mit diesem zeitlichem Abstand und dem rasanten Tempo gesellschaftlich wie technologischer Veränderungen durch neue innovative Entwicklungen an Dienstleistungen und Lösungen, ähnlich in anderen Kultursparten, möchte sich das neu aufgestellte Team abermals dem hochkarätig besetztem Wettbewerb stellen.

Das gerade erst (April 2016) errungene DINI-Zertifikat für das Wildauer Hochschulrepositorium spornt dazu an. Hierzu stellt das Team sein Konzept als Grundlage für die Teilnahme am Wettbewerb nicht nur der Jury vor, sondern präsentiert sich ebenfalls im Internet in deutscher wie englischer Sprache mit seinem Antrag zur Bibliothek des Jahres 2016.

Das Team aus Hochschulbibliothek und iCampus bewirbt sich mit einem umgesetzten Konzept, das einen medienbruchfreien, versöhnlichen Generationenschritt vom Gewachsenen (old school) zum Künftigen (new challenge) geht. Beide Welten, die brick und click library, geben den gemeinsamen kräftigen Sockel für einen selbstbewussten Berufsethos und ihnen ist zudem das hier angebrachte Motto gemein: Tue Gutes und rede darüber.
Anlehnend an den rhetorischen Dreischritt der römischen Antike wird das Konzept über die drei Wirkungsebenen docere, movere und delectare adressiert und zur Konsonanz geführt.

Ein überzeugendes Ausschreiten von der Herkunft in die Zukunft, davon ist das Team ganz ohne Pathos überzeugt, hinterläßt keine Zweifel an der Daseinsberechtigung und gesellschaftlichen Relevanz von Informationseinrichtungen. Der versöhnliche Schritt nach vorn gibt den modernen technologischen Entwicklungen im freien Markt zudem einen Pendanten auf Augenhöhe.

Der Bogen über diesem Konzept ist gespannt mit den Leitmotiven movere, docere, delectare und lässt sich kurz umreißen, bevor im Anschluss in extenso die einzelnen Belege in der notwendigen Ausführlichkeit für den Antrag dargelegt werden.


Informationslandschaft im Jahrhundertschritt




In diesem kollaborativ wie kooperativ wirksamen Team mit Korpsgeist wurden neue Projekte im Sinne von „movere“ gleich „anschieben“ auf den Weg gebracht, wofür pars pro toto die mit Open- und nun iBeacons geschaffene Möglichkeit stehen kann, sich im Raum der Bibliothek zu orten bzw. zu lokalisieren. Ähnlich der GPS-gewohnten Orientierung mit raumbezogenen Informationen ist seit dem Sommersemester 2016 eine ausbaufähige Infrastruktur mit Echtzeitanspruch geschaffen, über die viele weitere Dienste angeboten werden können. In die gleiche Kerbe, einen neuen Weg einzuschlagen, kann ebenfalls der über Drittmittel erarbeitete Thesaurus eingeordnet werden. Er gibt einen systematischen und gegenseitig verweisenden Überblick über Unmengen an Publikationen, eine andere Form von wichtiger Orientierungshilfe gerade für Erstsemester und Schüler. Diese Projektorientierung läßt sich mit vielen weiteren Beispielen belegen, ob auf Open Source oder die dreidimensionale Modellierung von Geschäftsgängen bezogen, im Bereich Wissensmanagementsystem, der Entwicklung einer leistungsfähigen eigenen App für beide gängigen Betriebssysteme (von iLibrary zu UNIDOS), die fluide Bibliothek via RFID-Technologie sei genannt, die browsergestützte zentrale Plattform zum Kuratieren und Analysieren aller anfallenden Nutzungsstatistiken. Die mit von Wildau ausgegangene Initiative, regelmäßig Treffen der Innovationsmanager an Bibliotheken zu organisieren und in dem Weblog Bibliothek 20+ den internen Erfahrungsaustausch anzuregen, sei ebenfalls hinzugefügt.

Die Projektausrichtung des eigenen Tuns ist getrieben von der Überzeugung, dass nicht allein der überschaubare Markt an Zulieferern für Informationseinrichtungen Neues und Maßgeschneidertes erbringen kann, sondern man ganz im Sinne des Spielens und Probierens selber mit Partnern neue Wege gehen muss.
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Das Team steht ebenso in der Verantwortung für den Terminus „docere“ gleich „Wissen weitergeben“. Exemplarisch steht dafür der seit 2015 angebotene, berufsbegleitende Masterstudiengang Bibliotheksinformatik, der von diesem Tandem auf den Weg gebracht wurde und betreut wird, an einer Hochschule, fern bibliothekswissenschaftlicher Ausrichtung von Studiengängen. Wissen und Erfahrungen für die Community der Bibliothekszunft zu bündeln und weiterzugeben, prägen ebenfalls die zahlreich seit vielen Jahren angebotenen kollegialen Workshops zu Themen wie Statistik, Informatik, Makerspace, RFID und ethnologische Methoden. In die gleiche Richtung zielen das jährlich stattfindende Wildauer Bibliothekssymposium, was sich nicht nur technischen Innovationen verschrieben hat. Ein weiterer Schwerpunkt der Kundenorientierung liegt in der „Nachwuchsförderung“, ob über Aktivitäten an der eigenen Kinderuni, der jährlich neu startenden Ausbildung von FaMI’s, der Aufnahme jährlich vieler Praktikanten aus dem In- und Ausland, und der intensiven Betreuung von Schülern im Rahmen der in Brandenburg an gymnasialen Oberstufen obligatorischen Seminarkurse zum Aufbau wissenschaftspropädeutischer Kompetenz.
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Als Drittes ist der Ansatz zur Erlebnisbibliothek oder als Showroom zu nennen, der mit der Umschreibung „delectare“ nicht den subjektiv und emotional ansprechenden Spaßfaktor zu kurz kommen läßt. Dieser Ansatz umfasst erstens technologische Aspekte wie die entsprechende Ausstattung mit animierenden Touchscreens, Whiteboards, Tablets zur Ausleihe, Tontechnik, virtuellen Touren in drei Sprachen zu Bibliotheksangeboten und Hinweisen zur Architektur, Ausstellungen etc. Und als zweites tangiert er entsprechende Veranstaltungsformate, die auf das besondere Raumangebot aufsetzen und darüber den Schatz darin vermitteln. Als Mitorganisator, Veranstalter (z.B. über crowdfunding) und Kulisse übernimmt das Bibliotheksteam bei vielen Veranstaltungen die Verantwortung für die Organisation, wie bei Konzerten, Lesungen, Schmökerabend, der outdoor-Aktion StadtLesen, Schachturnier, Schnelllesewettbewerben, dem Format "mit Spitzenpolitikern im Gespräch" usw. und tritt darüber in den Kontakt mit künftigen und bestehenden Zielgruppen, und Entscheidern.
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Im Vergleich: alte und neue Nutzung der Halle 10


Resümee

Unter Hinzuziehung aller Unterseiten ist ausführlich auf das auf Wirkung setzende Konzept des aus Bibliothek und iCampus bestehenden Teams entlang des Dreischritts movere, docere, delectare systematisch dargelegt worden. Die bebilderte und nahezu lückenlose Dokumentation bezeugt, welche Ideen und kreativen Ansätze seit der Abgabe des letzten, und erfolgreichen Antrages zur Bibliothek des Jahres von vor vier Jahren, mit dem Stand von März 2012, umgesetzt und Realität geworden sind. Wir meinen damit die Innovationsfähigkeit des Bewerbers unter Beweis gestellt zu haben, die Freude am Neuen, am Spielen, was insgesamt hilft, das Image von Informationseinrichtungen in ein gutes Licht zu setzen. Die Vernetzung mit verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, die Nachhaltigkeit und die öffentliche Wirksamkeit sind ständige Begleiter der zahlreichen aufgezeigten Projekte. Es konnte im Antrag vermittelt werden, dass mit dem hier aufgezeigten versöhnlichen Jahrhundertschritt weder die Vergangenheit vor der Zukunft zu bewahren ist, noch es gilt, die Zukunft vor der Vergangenheit zu schützen. Beide Welten, will man sie gedanklich separieren, bilden eine Symbiose. Unter Hinzunahme aller Details und des Konzeptes meinen wir, ein würdiger Anwärter auf den zu vergebenden Preis zu sein und bewerben uns mit aller Chuzpe und Offensivgeist ein zweites Mal um den begehrten Titel.



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