Indoor-Ortung


 

Der Ortungsdienst an der TH Wildau ist ein in die Hochschul-App Unidos Wildau integriertes Angebot, das Nutzern der Hochschulbibliothek ermöglicht, sich innerhalb der Bibliothek besser zurecht zu finden, um so zum Beispiel gesuchte Printmedien oder einen Arbeitsplatz schneller finden zu können. Die Grundlage für die Verwirklichung weiterer Angebote für ortsbasierte Dienste in der Bibliothek der TH Wildau ist damit gelegt.

Auf GPS basierende Dienste, die unter freiem Himmel Orientierung bieten, sind für jeden Smartphone-Nutzer inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Innerhalb von Gebäuden geht dieses Angebot allerdings verloren, da GPS-Signale hier nicht mehr nutzbar sind. Der Ruf nach einem funktionierenden und nicht zu kostenintensiven Indoor-Ortungssystem für Bibliotheken, das durch ihre Besucher auf dem eigenen Smartphone genutzt werden kann, ist allgegenwärtig.

Die Hochschulbibliothek der TH Wildau steht hier mit ihren Angeboten über drei Etagen in verschiedene Abschnitte verteilt exemplarisch für alle vergleichbaren Einrichtungen, die ihren Nutzern genau diese Orientierung anbieten möchten.

Indoor-Ortung mit iBeacons


iBeacon ist die vom Entwicklerteam eingesetzte Technologie, die von Apple Inc. 2013 eingeführt und, basierend auf Bluetooth Low Energy (kurz BLE), für das sogenannte Geofencing entwickelt wurde. Unterstützt wird diese Technologie sowohl von den jüngeren Versionen des Apple-Betriebssystems für mobile Geräte, iOS, als auch von Android und bietet damit die Voraussetzung, mit einer entsprechenden Anwendung einen großen Kreis von Nutzern zu erreichen. Der Einsatz von iBeacons zur Indoor-Ortung in öffentlichen Gebäuden ist von besonderem Interesse, weil es wartungsarm zu bedienen ist und ohne hohe Installations- und Folgekosten auskommt.

In den Räumen der Hochschulbibliothek wurde schon seit längerem mit einem anderen System experimentiert, dem System OpenBeacon der Firma Bitmanufaktur GmbH. Da das System OpenBeacon sowohl ein open-source als auch open-hardware System ist, konnte das iCampus Wildau Team das System hervorragend bis ins Detail kennenlernen, Erfahrungen sammeln und Algorithmen und Installationsdetails verfeinern.

Aktuell ist in den Räumen der Hochschulbibliothek der TH Wildau ein auf iBeacon basierendes Ortungssystem installiert, in welches die gesamten Erfahrungen des iCampus Wildau Teams im Bereich der Indoor-Ortung in öffentlichen Gebäuden eingeflossen ist. Dieses System setzt auf dem auf Google-Maps basierenden Suchdienst für den Campus und die Hochschule auf, der seit dem Sommer 2015 fester Bestandteil der hochschuleigenen Campus App Unidos Wildau ist. - Im Februar 2016 wurde darüber auf dem Bibliothekartag in Leipzig noch als Testphase berichtet. Seit dem Sommersemester 2016 ist das iBeacon-Ortungssystem fester Bestandteil der UNIDOS-App.

iBeacons im Einsatz in der Bibliothek der TH Wildau


Das Video zeigt einen Screenshot der Test-Applikation: Zu sehen ist die Karte einer der Etagen der Hochschulbibliothek, in der alle auf dieser Etage installierten iBeacons eingezeichnet sind. Die aktuell berechnete Position des Testers ist blau markiert. Alle Beacons, die zum Zeitpunkt der Messung aktuell empfangen wurden, sind rot markiert.

Radiointerview vom 12.09.2015 mit Prof. Janett Mohnke zum Thema Bibliotheken-Navigation


Seit dem Sommersemester 2016 ist dieser Ortungsdienst ein zusätzliches Angebot innerhalb der Unidos Wildau App, das Nutzern der Hochschulbibliothek der TH Wildau ermöglicht, sich innerhalb der Bibliothek besser zurecht zu finden, um so zum Beispiel gesuchte Printmedien oder einen Arbeitsplatz schneller finden zu können. Die Grundlage für die Verwirklichung weiterer Angebote für ortsbasierte Dienste in der Bibliothek der TH Wildau ist damit gelegt.



"Indoor-Ortung mit iBeacons in der Hochschulbibliothek der TH Wildau – Erfahrungen und Empfehlungen" - Ein Vortrag im BBK vom 28.06.2016 von Prof. Janett Mohnke (© https://www.ibi.hu-berlin.de/)

 

Unidos Wildau

Unidos Wildau ist die Campus-App der TH Wildau - ein mobiler Begleiter sowohl für Studierende und Mitarbeiter als auch für Besucher und Interessierte. Unidos Wildau ist Teil des Projekts zum Aufbau eines mobilen Informationssystems zur Erschließung virtueller Inhalte auf dem Hochschulcampus. Die Anbindung an die Dienste und Schnittstellen der Hochschulbibliothek war nicht nur der Ausgangspunkt für die Entwicklung weiterer Anwendungen, sie ist auch gegenwärtig ein wesentlicher Grund für die Einbindung von Ortungs- und Informationsschnittstellen.


Als Weiterentwicklung von iLibrary Wildau, einer ersten Version der App, die zunächst allein als Bibliotheksschnittstelle konzipiert und umgesetzt war, ist Unidos Wildau eine Anwendung für den gesamten Campus.

Authentifizierte Studierende und Lehrende können im Bestand der Bibliothek nach Medien suchen, ausgeliehene Bücher verwalten, Arbeitsräume zur Gruppenarbeit buchen oder sich über die Auswahl der Seminargruppen Stundenpläne und Termine anzeigen lassen und Prüfungsergebnisse einsehen. Über einen eigenen Mitteilungsdienst ist es für Hochschuleinrichtungen außerdem möglich, Nutzern der App über einzelne Kanäle Push-Nachrichten zu senden. Je nach Interesse können diese Kanäle abonniert werden, sodass Nachrichten zu gewünschten Themenbereichen direkt zugestellt und nicht übersehen werden können. Von den knapp 4.000 Studierenden haben sich knapp 2.800 der Unidos-user dafür entschieden, den Kanal Bibliothek zu aktivieren. Insgesamt nutzen 3.200 Angehörige die App (ca. 1.700 für Android und 1.500 für iOS), somit über 80 Prozent derer Neuigkeiten der Bibliothek direkt beziehen.

Das User-Interface von Unidos Wildau im Tablet-Format



Nachdem sich der Vorgänger iLibrary Wildau auf dem Campus und unter Bibliotheksnutzern etabliert hatte, gab es zunehmend Wünsche nach Erweiterungen und nach der Integration zusätzlicher Funktionalitäten, sodass 2015 die App als Neuentwicklung mit neuem Namen als campusweites Angebot veröffentlicht wurde.

Doch nicht nur für Angehörige der Hochschule ist die App interessant. Besucher oder potenzielle Studierende können sich beispielsweise in der virtuellen Campuserkundung ein Bild über die Hochschule vor Ort und deren Angebote machen.



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