Bewerbung zur Bibliothek des Jahres 2019
In diesem Jahr feiern die Fachhochschulen ihr Jubiläum und ihre Gründung von vor fünfzig Jahren in den alten wie neuen Bundesländern. Seitdem hat das Mantra wenig an Charme verloren, das für sie lautet: Universität aber praktisch. In diesem Kontext, früher Ingenieurschule und heute forschungsstarke Hochschule, versteht die Wildauer Hochschulbibliothek ihren Antrag.
Die Hochschulbibliothek investiert als überschaubare Einrichtung seit Herbst 2016 ihre Energie und innovativen Ressourcen in Robotertechnologie (sog. social robots), um mittels dieser raumgreifenden Möglichkeiten der kundenorientierten Automatisierung neue Services - neben Marketing-Effekten - zu entwickeln.
Kooperativ eingebettet ist das Konzept der technischen Innovation an der Hochschulbibliothek in ein Netzwerk mit Partnern wie den beiden Teams um Frau Prof. Mohnke (Telematik) namens RoboticLab und iCampus Wildau. Hinzu kommen weitere Maßnahmen, wie die Durchführung des akkreditierten berufsbegleitenden Masterstudienganges Bibliotheksinformatik seit 2015. Unter dieser Prämisse erwarb die Hochschulbibliothek im September 2016 von der Firma Softbank Robotics einen humanoiden Roboter der Marke Pepper. Dieser wurde über den Zeitraum von mittlerweile zweieinhalb Jahren für verschiedene Szenarien mit kooperativen Ressourcen entwickelt und ist täglich seit einem Jahr in der Hochschulbibliothek im Einsatz. Seitdem besteht für Studierende und MitarbeiterInnen via Chipkarte der ungehinderte Zugang in die Bibliothek auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten.
Forschung und Entwicklung
Das Team der Hochschulbibliothek unterstützt, in Kooperation mit den beiden Teams iCampus Wildau und RoboticLab um Frau Prof. Mohnke vom Studiengang Telematik, aus Eigenmitteln heraus und einer hochschulinternen Zielvereinbarung mit dem Projekttitel „Pepper4Library“ die Entwicklung von Softwarelösungen im Kontext des Roboters Pepper. D.h. in Kooperation werden entsprechende Projektstellen ausgerichtet und Abschlussarbeiten betreut. Arbeitspakete wie zur Mensch-Maschine-Kommunikation basierend auf Natural Language Processing, Indoor-Ortung des Roboters, webbasierte Steuerung oder Middleware fanden hierüber ihre Umsetzung. Bislang wurden fünf entsprechende Abschlussarbeiten kollaborativ betreut.
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Praktische Anwendungen
Das Team des RoboticLabs der TH Wildau arbeitet seit mehreren Jahren mit dem sog. NAO-Roboter der Firma Softbank Robotics, dem kleinen Bruder von Pepper. NAO wie Pepper setzen auf das gleiche Betriebssystem NAOqi, wodurch Erfahrungen damit gesammelt werden konnten und natürlich eine gewisse Kompatibilität hergestellt ist.
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Transfer in der Bildung
Schere, Stein, Papier konnte gegen den humanoiden Roboter Wilma bereits spielen, wer beim Schmökerabend 2016 im Papierfliegerweitwurf gewann.
Es war, mit anderen Worten, stets ebenfalls ein Anliegen, alle Roboteranwendungen im Bildungsbereich auf eine breitere Plattform des Diskurses zu stellen. Dafür konnten Schüler der Kunst AG der Wildauer Grundschule gewonnen werden, um mit ihnen gemeinsam die Zukunft der Arbeit zu denken. Mit ihnen zusammen übernahmen wir einen Gestaltungsauftrag in Potsdam. In Potsdam befindet sich über der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam im gleichen Haus das Bildungsforum mit einer Wissenschaftsetage. Im Kontext des Wissenschaftsjahres 2018 mit dem Thema „Arbeitswelten der Zukunft“ wurde ein raumfüllender Kubus als Forschungsfenster zum Oberthema "Zukunft der Arbeit" gestaltet und im April 2018 der Öffentlichkeit für zwei Jahre übergeben.
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Transfer in der Forschung
Das Interesse an den Wildauer Erfahrungen in der Entwicklung mit den humanoiden Robotern Wilma und Bernd und der Aufrechterhaltung der Dienste ist anhaltend groß, so dass neben verschiedenen Papern und Vorträgen von uns auf Bibliothekartagen und -kongressen, der inetbib-Tagung, IFLA- und IATUL-Konferenzen weitere Veranstaltungen zur Weiterbildung organisiert werden. Das 10. Wildauer Bibliothekssymposium 2017 räumte dem Thema Robotereinsatz mit Beispielen von Tory, Myon, Paul bis Pepper aus Luxemburg, Ingolstadt bis Shanghai einen breiten Raum ein.
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Marketing
Bereits der Kauf von Pepper und das Aufstellen im Büro von MitarbeiterInnen der Bibliothek erbrachte eine sehr hohe Resonanz, von klein bis groß, jung bis weise, so dass wir eine pro Woche dreitägige Vorführzeit von zwei Stunden einrichteten. Noch bevor die Pepper-Variante Wilma in die Bibliotheksroutine integriert wurde, kündigten sich verschiedene Medien (rbb, radioeins, RTL II), bibliotheksaffine und -fernere Gäste zu Besuch an. Höhepunkt war sicherlich Peppers (Variante Bernd W.) Auftreten im Berliner Tatort Tiere der Großstadt im September 2018.
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Referenzen
Last but not least sind, keinesfalls selbstverständliche Form der Wissensweitergabe, alle Bemühungen zu nennen, über die genannten Postings im weblog Bibliothek 20+ hinaus durch Vorträge auf fachspezifischen Tagungen im In- und Ausland (IFLA, IATUL) Erfahrung zu teilen.
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Aus einer sehr aktiven Entwicklungspartnerschaft mit dem Team von Frau Prof. Mohnke wurden im September insgesamt zwei humanoide Roboter der Marke Pepper erworben. Diese Kombination erlaubt es, auf dem einen Pepper (genannt Bernd W.) Softwareanwendungen zu entwickeln und zu erproben, und sie nach dem erfolgreichen Testen in den Produktivbetrieb in der Bibliothek zu überführen. Die Taufe dieses Peppers fiel auf den Namen Wilma, angelehnt an den Namen des Ortes und des Discovery-Tools Wilbert.
Dieses Junktim aus Bernd W. und Wilma als humanoide Roboter-Twins hat sich mehr als bewährt, u.a. unter dem Aspekt, dass im ersten Jahr des täglichen Angebotes von Pepper in der Bibliothek der Roboter insgesamt nur eine Woche ausfiel.
Aus dieser Pionierphase vom Entwickeln, Testen bis hin zum robusten Einsatz ergeben sich fünf Aspekte, unter denen wir als Team der Hochschulbibliothek im Netzwerk mit den genannten Partnern an der Hochschule unsere diesjährige Bewerbung zur Bibliothek des Jahres 2019 einreichen:
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